Je älter ich werde, umso milder bin ich mit meinen Spiegelbildern.
Wir alle haben nicht nur eins.
Es gibt das morgendliche Spiegelbild, das manchmal ein Entsetzen auslöst, oder ein Lachen, je nach Laune.
Es gibt das "After breakfast" -Spiegelbild, das schon harmonischer aussieht. Und so geht das den ganzen Tag weiter. Bis am Abend dann erneut ein kleines Entsetzen einsetzt, oder aber eine gnädige Milde, die eine subtile Resignation in sich trägt.
Ich bin immer sehr streng mit meinen Spiegelbildern gewesen.
Es gab wenig Momente, in denen ich JA sagen konnte zu ihnen.
Heute blicke ich mit einem melancholischen Bedauern auf diese Jahre zurück, denn mit dieser Strenge habe ich mir so viel Lebensfreude genommen.
Wir alle sind hier, um mit unserer Energie die Welt ein wenig schöner zu machen, bunter, lebendiger, strahlender. Wir können mit unserem Sein wahre Magie kreieren.
Doch dafür müssen wir unser Strahlen entdecken, anstatt es zu verstecken.
Dieses Strahlen leuchtet in unseren Herzen. Manchmal ist es sehr klein. Aber es ist da. Und es ist bestrebt, unsere ganze Seele zu erhellen.
Das, was uns Dunkelheit bringt, das sind oft alte Glaubenssätze, unerhörte kindliche Bedürfnisse und ungelebte Gefühle.
Dies zu entdecken, wahrzunehmen, anzuerkennen bringt uns zu uns selbst zurück.
Und dann geschieht ein kleines Wunder:
Wir sehen zum 1. Mal UNS im Spiegelbild.
Wir sehen die Schönheit.
Wir sehen das Licht.
Wir entdecken ein leises Funkeln.
Wir sehen das Universum in unseren Augen.
Vorbei ist die Suche nach dem Sinn des Lebens.
Wir sehen ihn direkt vor uns.
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